Die Sicherheit chiropraktischer Behandlungen

02.11.2016

Durch einen qualifizierten Chiropraktor ausgeübt, bietet die Chiropraktik eine ausgesprochen risikoarme Behandlungsmöglichkeit von Erkrankungen biomechanischen Ursprungs. Die Sorgfalts- und Aufklärungspflicht gebieten uns jeden Patienten über eventuelle Risiken zu informieren.

Man geht generell davon aus, dass Bewegungen des Nackens in sehr seltenen Fällen bei einer bereits vorhandenen Vorschädigungen der Blutgefäße oder bestimmten Weichteilerkrankungen wie (Ehlers-Danlos-Syndrom Typ IV, Marfan Syndrom, Fibromuskuläre Dystrophie) eine Schädigung der Arteria Vertebralis zur Folge haben können – welche zu einem Schlaganfall führen kann. Auf Grund dieses Zusammenhanges geht man derzeit davon auf, dass sich auf 1.000.000 chiropraktische Behandlungen maximal 0.64 Schlaganfälle entwickeln. Die Wisschenschaft sieht in der Ätiologie von Schlaganfällen aber kein erhöhtes Risiko durch chiropraktische Behandlungen der Halswirbelsäule im Vergleich zu alltäglichen Belastungen (1) wie:

  • Auto einparken
  • Haare Waschen lassen beim Friseur
  • Decke streichen
  • Basketball oder Tennis spielen
  • Schwimmen
  • Sex
  • Tapezieren
  • Bogen schießen
  • Yoga
  • Schulterblick beim Auto Fahren
  • Niesen
  • Husten

Die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation zur Chiropraktik kommen zur einer ähnlichen Einschätzung (3).

Bitte fahren sie weiter ohne Bedenken Auto, machen sie Yoga, gehen sie weiter schwimmen, verzichten sie nicht auf das Liebesleben mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin und lassen sie sich chiropraktisch am Nacken behandeln.

Neueste Studien hinterfragen allerdings ob chiropraktische Behandlungen überhaupt in obiger Liste bleiben sollen. Es konnte nämlich erforscht werden , dass bei Alltagsbelastungen, wie einem normalen Schulterblick, deutlich höhere Belastungen auf den Blutgefäßen der Halswirbelsäule liegen als bei einer chiropraktischen Behandlung (bis zu 4x höher(2)).

Außerdem zeigte eine großflächige Langzeitstudie aus Kanada über 9 Jahre jüngst, dass die Häufigkeit von Schlaganfällen der Wirbelschlagader sich bei Patienten der Chiropraktik und Patienten von Allgemeinmedizinern nicht unterscheidet. Die leicht erhöhte Zahl dieser Patienten bei beiden Professionen erklärt sich wohl dadurch, dass sich Patienten mit den ersten Symptomen des Schlaganfalles an den entsprechenden Therapeuten wenden, unabhängig von der darauf folgenden Behandlung (4).

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