Fit durch die Schwangerschaft mit Chiropraktik
11.11.2020Es gibt wohl kaum ein tiefgreifendes Ereignis im Leben als die Geburt des eigenen Kindes. Es verändert die Prioritäten und Sichtweisen und wenn das Baby erstmal da ist, diktiert es den gesamten Tagesrhythmus. Mit dem unbeschreiblichen Glück, das frisch-gebackene Eltern erleben, kommt auch die Sorge um das Wohl des Kindes.Diese beginnt in den meisten Fällen schon bereits im Mutterleib.
Auch wenn eine Schwangerschaft ein freudiges Ereignis ist, stellt sie für die werdende Mutter eine Herausforderung dar. Die körperlichen, wie auch hormonellen Veränderungen, die eine Frau während dieser Zeit durchlebt, sind immens und leider bleiben mögliche Begleiterscheinungen nicht aus. Bedingt unter anderem durch die punktuelle Gewichtszunahme der Schwangeren, vor allem um die Bauchregion und die damit verursachte Disbalance, verändert sich die gesamte Körperhaltung innerhalb kurzer Zeit.
Auch der allgemeine Trend, den eigenen Kinderwunsch in einem späteren Lebensabschnitt zu verwirklichen, mag aus vielerlei Hinsicht nachvollziehbar sein. Es ist jedoch entgegen unserer biologischen Natur und stellt durch das viele Tragen des Kindes oder des Kinderwagens, Wickeltasche, etc. eine zusätzliche physische Belastung für den Körper dar.
Hinzu kommt die hormonell bedingte Lockerung der Bänder und Gelenke als Vorbereitung auf die anstehende Geburt. Das Risiko steigt, dass Gelenke leichter verschieben oder blockieren. An den daraus resultierenden Beschwerden, wie Verspannungen im Lendenwirbel- und Beckenbereich und Rückenschmerzen, leidet die Mehrheit der Schwangeren.
Chiropraktik ist eine sanfte und ideal begleitende Behandlungsmethode in der Schwangerschaft, um Schmerzen zu behandeln oder gar vorzubeugen. Der Begriff „Chiropraktik“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „mit der Hand behandeln“. Ein Chiropraktor verzichtet bewusst auf den Einsatz von Medikamenten, Spritzen und chirurgischen Eingriffen, die während der Schwangerschaft ohnehin nicht zu empfehlen sind.
Ein Chiropraktor verfolgt in seiner Behandlungstherapie einen ganzheitlichen Ansatz. Der Bewegungsapparat, der das Skelett, die Muskulatur, das Nervensystem, Bänder, Sehnen und Knorpel umfasst, wird mit den individuellen Lebensumständen der Patientin als zusammenhängendes Ganzes betrachtet. Mit einer chiropraktischen Justierung werden unzählige Körperfunktionen in Gang gesetzt. Sobald die Nervenimpulse das Gehirn über das Rückenmark erreicht haben, aktivieren sie die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Zwar sind alle zugelassenen Chiropraktoren auf den Umgang mit schwangeren Patientinnen geschult, aber einige Praxen haben sich insbesondere auf die Behandlung von werdenden Müttern und Babys spezialisiert. So zum Beispiel der in Hamburg ansässige Chiropraktor Efe Gökpinar. Der gebürtige Däne blickt auf eine über 20jährige Berufserfahrung zurück. In seiner Praxis „IHR CHIROPRAKTOTR“, im Stadtteil Uhlenhorst in Hamburg, behandelt er Patienten jeden Alters und behandelt zahlreiche Familien bis in die dritte und vierte Generation. Dazu zählen zahlreiche Frauen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung.
„Aber selbst ohne akute Beschwerden, ist der Gang zum Chiropraktor empfehlenswert, um so fit wie möglich durch die Schwangerschaft zu kommen. “, so Efe Gökpinar: „Doch nicht nur präventiv hilft die Chiropraktik, sondern sie hat nachweislich positive Effekte auf den Geburtsvorgang.“
Erfahrungsberichte zeigen, dass bei regelmäßiger Behandlung in der Schwangerschaft die Geburt deutlich schneller verläuft. Durch die chiropraktischen Anwendungen bleiben Becken, Hüfte und Rückgrat gut ausgerichtet und eine optimale Nervenfunktion wird geschaffen.
„Eventuelle Blockaden, die die Dehnung des Beckens während der Geburt beeinträchtigen könnten, werden so beseitigt. Das Kind liegt optimal im Geburtskanal und die Geburtsdauer wird in der Regel verkürzt.“, so Efe Gökpinar.
Doch nicht nur die werdenden Mamas liegen dem zweifachen Vater am Herzen, sondern auch der kleine Nachwuchs selbst. Die Behandlung bei Babys ist besonders sanft und der Chiropraktor arbeitet eher mit den Fingern als mit der Hand. Je nach Beschwerden geht es darum, die Justierung durch einen gezielten Impuls an den blockierten Gelenken vorzunehmen. Dieser Impuls, der sich positiv auf das Nervensystem und dem umliegenden Gewebe auswirkt, regt die selbst Regulierung des Körpers an.
Bei Neugeborenen und Babys liegt die Erfolgsquote mit durchschnittlich vier Behandlungen weit über 90 Prozent. Die hohe Effektivität liegt darin begründet, dass die Ursachen der Symptome ausschließlich während der Schwangerschaft oder der Geburt entstehen. Fehlstellungen bestehen somit nur kurze Zeit und lassen sich von einem Chiropraktor schnell wieder beheben.
Der Säuglingskörper ist für die starken Kräfte gerüstet, die während einer natürlichen Geburt auf ihn einwirken. Trotzdem kann es dabei zu Wirbel- und Gelenkverschiebungen kommen. Diese Fehlstellungen können die Entwicklung des Kindes nachhaltig stören.
Aus diesem Grund ist zeitnah nach der Geburt ein sogenannter Check-Up durch einen Chiropraktor sehr zu empfehlen. Die ersten 14 Tage sollte man allerdings noch abwarten, da das Baby diesen Zeitraum für die Entwicklung der Wahrnehmung des eigenen Nervensystems benötigt.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass eine chiropraktische Begutachtung Sinn macht, wenn eine schwierige Schwangerschaft bzw. eine schwierige Geburt vorlagen. Aber auch die folgenden Punkte können Indizien für eventuell aufgetretenen Fehlstellungen der Wirbel und Gelenke sein:
• Zeitdruck oder Beschleunigung beim Geburtsvorgang → Druck auf den Bauch der Mutter
• Einsatz von Instrumenten wie Saugglocke und Geburtszange
• Ein sehr großes Kind, Zwillinge und/oder Physiologie der Mutter → Der Platz im Mutterleib ist nicht ausreichend, das Kind wird „gestaucht“
• Einer unphysiologischen Position des Kindes (z.B. Steißlage, Sternengucker)
• Einer falschen Einstellung des Kindes aufgrund eines Beckenschiefstandes der Mutter
• Einer sehr langen Geburt → erhöhte Kräfteeinwirkung auf den kleinen Körper
• Einem Kaiserschnitt
Meist hat eine Mutter immer ein gutes Gespür, wenn es ihrem Liebsten nicht gut geht - zudem gibt es noch einige Hinweise im Verhalten sowie in der Haltung Ihres Kindes, bei dem eine Chiropraktik Behandlung Ihrem Baby helfen kann. Allgemein sollten Eltern alarmiert sein bei jeglicher Asymmetrie in der Bewegung ihres seines Babys. Hierzu zählen unter anderem:
• Dominanz in der Kopfhaltung: Das Kind dreht den Kopf bevorzugt auf eine Seite und/oder bevorzugt beim Stillen eine Brustseite
• Asymmetrie in Bewegung oder Haltung
• Asymmetrie von Körperfalten
• Es bewegt die Arme und Beine nicht gleich gut
Weitere Hinweise, die den Gang zum Chiropraktor nahelegen, sind folgende:
• Weinen beim An- und Ausziehen
• Schwierigkeiten beim Stuhlgang
• Extreme Körperspannung: Opisthotonus – die Kinder sind sozusagen rückwärts überstreckt wie ein Flitzebogen) oder die Hände sind zu Fäusten geballt.
• Das Kind ist in der Entwicklungsphase zurück
• Das Kind spuckt sehr viel
Als letzter Punkt ist anzumerken, dass sich fälschlicherweise der Glaube verfestigt hat, dass einige Babys nun mal an den 3-Monats-Koliken leiden. Dies sollten Eltern allerdings nicht als unabwendbares Übel abtun. Wenn sich ein Baby durch u.a. Schreien bemerkbar macht, sollten Eltern dies immer ernst nehmen und darauf reagieren. Auch hier ist ein Chiropraktor die richtige Anlaufstelle.
Um selber festzustellen, ob Ihr Baby Blockaden und Fehlstellungen hat, können Sie folgende Tests gerne zu Hause machen:
Den Kopf ihres Babys nach links und nach rechts drehen und dabei darauf achten, ob die Schultern entspannt liegen bleiben. Wenn eine Schulter oder der Körper mit der Bewegung des Kopfes mitgeht, ist der Hals verspannt und es ist Zeit zum Chiropraktor zu gehen.
Obwohl die Chiropraktik die drittgrößte Gesundheitsprofession der Welt ist, bedarf es in Deutschland noch Aufklärung, mit gerade einmal rund 200 praktizierenden Chiropraktoren in der Bundesrepublik. In fast allen anderen europäischen Ländern, sowie in Großbritannien, den USA und Kanada ist die Chiropraktik anerkannt und weitestgehend in das staatliche Gesundheitssystem integriert.
Ein Chiropraktor ist allerdings nicht mit einem Chiropraktiker zu verwechseln. Die Berufsbezeichnung Chiropraktor erlangt man erst nach absolvieren eines Chiropraktik Studiums von min. 5 Jahren, zuzüglich eines Praxisjahres an einer anerkannten Universität im Ausland. Das Studium umfasst die ersten drei Jahre ein reguläres Medizinstudium mit anschließenden weiteren 2 Jahren in Spezialisierung in der Chiropraktik. Die Ausbildung findet weltweit nach einheitlichen, international gültigen Standards statt, deren Einhaltung von unabhängigen Akkreditierungsorganisationen regelmäßig überprüft werden.
Wohingegen die Bezeichnung Chiropraktiker nicht geschützt ist und sich Heilpraktiker, mit einer Zusatzausbildung im Bereich Chiropraktik, so betiteln dürfen.
Lesen Sie auch unseren Presseartikel in der Deutschen Hebammen Zeitschrift "Schwangerschaftsbedingte Schmerzen am Bewegungsapparat" mit unserem Chiropraktor Efe Gökpinar im Interview
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